Maria Laach, Abteikirche

Maria Laach, Abteikirche

Details

Paradies (um 1220)

Referenz: Abteikirche
Ausführungszeitraum: 2006 - 2010
Ort: Maria Laach
Auftraggeber:

Informationen zum Projekt

Das Paradies der Abteikirche Maria Laach wurde nach heutiger Kenntnis der Baugeschichte um 1220 an die Westfassade der 1185 vollendeten Abteikirche angebaut. Es ist der Abteikirche als offenes Geviert mit dreiseitigem Umgang vorgelagert, der sich nach außen und innen in schmalen Arkaden öffnet. Die zwei-, drei- und vierbogigen Arkadenöffnungen werden von Doppelsäulen getragen.

Für die gesamte Paradiesarchitektur fanden überwiegend Werksteine aus regionalen Natursteinvorkommen Verwendung. Da die Vulkaneifel eine Vielzahl an Gesteinen bereithält, wurden hier auch diverse Materialien dieser Vorkommen verbaut. Durch verschiedene Umbauphasen kamen weitere Varietäten hinzu.

Die Schadensbilder können je nach Gesteinsvarietät sehr unterschiedlich ausfallen und bedürfen auf die jeweiligen Anforderungen angepasste restauratorisch- konservatorische Maßnahmen.

Im Folgenden exemplarisch einige angetroffene Schadensbilder:
• schwarze Krusten an Säulenbasen und Säulenschäften aus Muschelkalk
• Aufschiefern in Schichtstärken von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern, in drastischen Fällen über den gesamten Säulenquerschnitt am Devonischen Kalkstein der Säulen
• Gekoppelt ist dieses Verwitterungsbild mit einer ausgeprägten Rissnetzbildung, dem Abmehlen einzelner Zwischenschichten, Abschalungen und Bröckelzerfall. Es ergaben sich sowohl konservatorische als auch statische Probleme
• Abmehlen und Absanden im Bereich von wenigen Millimetern bis hin zu etwa 2-3 Zentimetern Tiefe an Bauteilen aus Basaltlava
• Entfestigung der ersten Kornlagen, vermutlich begründet durch hohe Spritzwasserbelastung am Sandstein

Zudem sind konstruktionsbedingte Schadensphänomene festgestellt worden:
• vielfache Abscherungen an den Werksteinen der Bauteile aus Basalt als Folge von Knirschfugen und Bauwerksbewegungen
• Zerstörung der Säulenschäfte durch Korrosion und Sprengung der Steinsubstanz aufgrund baulich-konstruktiver Mängel bei der Befestigung eines schmiedeeisernen Geländers

Die durchgeführten Maßnahmen sind exemplarisch wie folgt darzustellen:
• Vorsicherungsmaßnahmen: Abnahme von losen Teilen, statische Sicherung der Arkaden mit Lehrbögen im Vorfeld weiterer Arbeiten
• Reinigung, Reduzierung von Überzügen, Überputzungen, Zementschleiern und Krusten
• Zum Teil großflächiger Einsatz von Entsalzungskompressen
• Konsolidierung mittels Flutung mit KSE 100 und 300 E sowie Mörtelschlämmen auf KSE-Basis und Rissinjektionen mit Mörtel auf Romanzementbasis
• Mineralische Ergänzungen mit auf das jeweilige Gestein angepassten Restauriermörteln
• Ausführung von Vierungen und Steinaustausch im Falle zu starker Schädigung
• Ausbau und Erneuerung desolater Fugen
• Partielle Retuschen mit Silikatkreiden

Fotos / Aufnahmen

Gesamtansicht
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