Schöppingen, Kath. Pfarrkirche St. Brictius

Details

Wandmalereizyklus' im Chorraum, 1512-1520 in Kalk-Seccotechnik

Referenz: Kath. Pfarrkirche St. Brictius
Ausführungszeitraum: 2010
Ort: Schöppingen
Auftraggeber: Kath. Kirchengemeinde St. Brictius

Informationen zum Projekt

Die Wandmalereien des Chores der der Kirche St. Brictius in Schöppinen stammen aus den Jahren 1512 - 1520 und stellen einen vollständig erhaltenen Zyklus der Apostel und Propheten sowie ein Bildnis Karls des Gr0ßen dar, ausgeführt in Kalk-Seccotechnik in mehrschichtigem Aufbau.
Die Malereien wurden im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche nach dem 30jährigen Krieg mindestens einmal übertüncht und erfuhren seither mindestens zwei Freilegungs- und mehrere Überarbeitungs- bzw. Festigungsphasen- Für die Mittlerweile verdunkelte, spannungsreiche und craquelierte Oberfläche wurden Kasein und ein acrylatisches Bindemittel analysiert, die Hauptursache für die fortschreitenden Schäden an den Malereien waren.

Vorzustand /Schadensbilder:
- Starke Verschmutzungen der Oberflächen mit Kerzenruß, Staub und Spinnweben
- Teils gealterte, unschöne Altretuschen
- Netz an Frühschwundrissen im Putz
- Hohlstellen im Putz, als Folge von Frühschwundrissen oder im Bereich älterer Putzergänzungen
- Großflächiger Kaseinüberzug, glänzend, vergibt
- Craquelée und Aufschüsseln von Farbschollen, Malschichtverlust
- Ablösung der Malschicht vom partiell entfestigten, pudernden Kalkuntergrund.

Maßnahmen:
- Trockenreinigung
- Niederlegung und Verklebung von Malschichtschollen
- Reduzierung des Kaseinüberzuges, chemisch, während der Festigung
- Nachreinigung
- Hohlstellenverfüllung im Putz durch Injektion
- Rissschließung
- Entfernung optisch störender Retuschen aus früheren Restaurierungen.
- Retusche, reversibel in Tratteggiotechnik (Strichretusche) zur Unterscheidung vom Original

Fotos / Aufnahmen