Die baulichen Anfänge des Schlosses Berleburg gehen bis ins 12. Jhd zurück; der Neubau wurde in der 2. Hälfte des 16. Jhds begonnen und erfuhr nach 1732 eine umfangreiche Erweiterung. Auf dem Bruchsteinmauerwerk der beiden Erdgeschoßräume konnten bis zu 7 unterschiedliche Putze, teils mit Kalktünchen nachgewiesen werden. Die mittelalterlichen Malereifragmente weisen eine polychrome Malerei mit figürlichen Darstellungen und Rankenornamentik auf, ebenso die zweite Ausmalungsphase. Spätere Ausmalungen waren zumeist monochrom.
Ziel der Maßnahme war eine restauratorische Bearbeitung der Wand- und Deckenflächen mit der Maßgabe, die aussagestärksten polchromen Malereifragmente als Sichtfenster vor einem neutralen Hintergrund zu präsentieren und die übrigen Bereiche vor der Neufassung mit einer Kaschierung zu schützen

Vorzustand / Schadensbilder:
- Verschmutzung der Oberflächen
- Salzausblühungen und Verfärbungen
- Risse bis in die Tiefe des Mauerwerks
- Fehlstellen im Mauerwerk
- Fehlstellen und Ausbesserungen in den Putzen (z. T. Zement und Gips)
- Offene und desolate Fugen
- Hohlstellen im Putz
- Ablösungen an neueren Kalktünchen
- Partiell puderne Malschichten

Maßnahmen:
- Reinigung der Oberflächen
- Abnahme alter Putzausbesserungen
- Natursteinergänzungen
- Schließen von Rissen und Fehlstellen in Mauerwerk und Putz (z. T. Salzspeicherputz)
- Schließen von Fugen
- Injektion hohl liegender Bereiche
- Entfernen loser Kalktünchen
- Festigung der Malschichten
- Aufbringen von Japanpapier als Kaschierung (Trennschicht zwischen Malerei und Neuanstrich)
- Anstrich mit farblich differenzierender Kalkfarbe
- Retusche